Der Verein Jungdohütte im Röthengrund e.V. widmet sich der Pflege und Entwicklung der Berg- und Feuchtwiesen im Naturschutzgebiet Röthengrund. Namensgeber ist die Jungdohütte, ein Pflegestützpunkt des Vereins, der in den Jahren 1931/32 durch den Jungdeutschen Orden im oberen Röthengrund errichtet wurde. Seit 1991 befindet sich die Hütte im Eigentum des Vereins.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft in der ehemaligen DDR galt die Bewirtschaftung der Wiesenflächen als unwirtschaftlich. Viele Bereiche entlang der Röthen wurden mit Fichten aufgeforstet oder unterlagen einer natürlichen Sukzession.

Mit der politischen Wende 1989 und der Gründung des Vereins im Jahr 1991 entstand die Möglichkeit – und der Wille –, den historischen Wiesenverbund entlang der Röthen wiederherzustellen. Durch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder, unterstützt vom Landkreis Sonneberg, konnte ein Wiesengrund geschaffen werden, der in der Region seinesgleichen sucht.

Seit dem 1. Juli 1991 pflegt der Verein auf rein ehrenamtlicher Basis rund 22 Hektar der wichtigsten Berg- und Feuchtwiesen im Röthengrund und dessen Seitentälern. Die Flächen werden einmal jährlich durch eine einschürige Mahd bewirtschaftet, um die artenreiche, über Jahrhunderte gewachsene Wiesenstruktur zu erhalten.

Die maschinengängigen Flächen – etwa die Hälfte der Gesamtfläche – werden durch einen Landwirt im Auftrag des Vereins gepflegt. Für die Pflege eines sensiblen Niedermoorbereichs im Quellgebiet der Röthen konnte der Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e.V. als Kooperationspartner gewonnen werden.

Die artenreichsten Flächen, die etwa 10 Hektar umfassen, sind aufgrund ihrer Steilheit, Unebenheit und Feuchtigkeit besonders schwer zu bewirtschaften. Diese Abschnitte werden ausschließlich durch die Vereinsmitglieder in aufwendiger Handarbeit gepflegt. Zwischen Juli und September erfolgt die Mahd mit Balkenmähern und Motorsensen. Das Schnittgut feuchter Flächen wird mit Heugabeln per Hand beräumt, trockene Flächen werden zu kräuterreichem Bergwiesenheu verarbeitet.

Für dieses langjährige Engagement wurde der Verein im Jahr 2022 mit dem 2. Platz des Thüringer Naturschutzpreises der Stiftung Naturschutz Thüringen ausgezeichnet.

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